Update: Gedenkfeier in der "Alten Kirche"

Am Sonntag, dem 22. November 2025, fand die Feier zum Gedenken an die Opfer der Kriegen, Terror und Gewalt am Mahnmal in der „Alten Kirche“ auf dem Friedhof statt. Im Namen der Ortsgemeinde, die zur Feier eingeladen hatte, begrüßte Pastoralreferentin Sabrina Koch die Anwesenden. Sie hob die Bedeutung dieses Gedenktages auch für die heutige Zeit hervor, da gerade jetzt wieder Berichte über Kriege und Gewalt die Nachrichten bestimmen und überall auf der Erde Menschen leiden oder  getötet werden. 

„Gedenken wir der Vergangenheit. Gedenken wir der Gegenwart und Zukunft und widmen uns den Opfern der Kriege und Gewaltherrschaften. Denn es geht um Menschen, die nicht in Vergessenheit geraten sollen!“, forderte Sabrina Koch.

Gemeinsam mit Pfarrer Jochen Kohr gestaltete sie die Feier mit besinnlichen Texten, mit Lesungen aus der Hl. Schrift, mit Gebeten und Fürbitten. Der Musikverein Pronsfeld umrahmte die Feier mit einigen Chorälen und intonierte zum Abschluss das Lied vom guten Kameraden. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Pronsfeld stellten die Ehrenwache und nahmen mit einer großen Fahnenabordnung teil.

Dank gebührt allen, die zum Gelingen der würdigen Gedenkfeier beitrugen sowie allen , die an diesem Sonntagmorgen den Weg zum Mahnmal in der „Alten Kirche“ fanden.

28 November 2025

Die Bilder können durch Anklicken vergrößert werden. Text u.Fotos W.R.

In die Sandsteintafeln des Mahnmals sind die Namen der Opfer des 1. und 2. Weltkrieges  aus der ehemaligen Pfarrei Pronsfeld eingemeißelt. Die Namen sind in einer Datei eingegeben und können aufgerufen werden, wenn Sie auf das Bild klicken.

Den Namen ein Gesicht geben !

Einer von vielen Namen auf den Gedenktafeln des Mahnmals in

der „Alten Kirche“: Heinrich Kreins 1924 – 1943

Heinrich Kreins wurde am 23.05.1924  in Pronsfeld als 6. Kind der Eheleute Wilhelm Kreins und Susanna Kreins geb. Klasen geboren. Er wuchs mit seinen 5 älteren und noch 3 jüngeren Geschwistern im Haus in der Habscheiderstraße auf, besuchte die Volksschule in Pronsfeld, machte eine Lehre und wurde mit 18 Jahren zum Kriegsdienst in die Wehrmacht eingezogen. Er kam als Grenadier in einer Infanteriedivision in Russland zum Einsatz. Gerade 19 Jahre alt geworden, fiel er am 05.06.1943 . Er wurde auf einem Friedhof der Division beigesetzt.

Sein Grab befindet sich nach Auskunft des Volksbundes „Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ auf der Kriegsgräberstätte Krasnodar-Apscheronsk.  Krasnodar liegt in Südrussland östlich der Krim zwischen dem Schwarzen Meer und dem Kaspischen Meer.

Ein junger Mensch aus unserem Dorf starb wie so viele  in einem Krieg, der- geführt von einem diktatorischen Regime - unsägliches und unfassbares Leid  über die  Welt brachte. Den Namen Heinrich Kreins kennen heute nur noch einige wenige Angehörige vom „Hörensagen“. Die ihn noch als Kind und jungen Menschen kennengelernt haben, sind schon alle verstorben.

 Doch soll sein Name sowie die Namen aller Opfer uns eine Mahnung zum Frieden sein. Wir dürfen sie nicht vergessen.

Heinrich Kreins (Mitte) mit seinen jüngeren Brüdern Alois und Alfred, einem befreundeten Jungen und seiner jüngsten Schwester Maria


Heinrich als junger Mann im "feinen Zwirn"


1942 als Grenadier der Deutschen Wehrmacht


Die Nachricht vom Tod, geschrieben am 6. Juni 1943 von Leutnant Herbert Labouvie, Bataillons Adjutant der Einheit Tr.Nr. 32562A




Sehr geehrter Herr Kreins! Ich habe die traurige Pflicht, Ihnen mitzuteilen,daß Ihr Sohn Heinrich den Heldentod für Führer und Vaterland gefunden hat. Er fiel am 5. Juni 1943 als Posten vor Gewehr, bei einem feindlichen Bombenangriff durch einen Splitter in die Brust. Er war sofort tot. Ich fühle mit Ihnen die Schwere des Todes Ihres so braven Sohnes und spreche Ihnen, auch im Namen seiner Kameraden im Batl.Stab, meine aufrichtige Teilname aus. Kreins war uns allen ein guter, aufrichtiger Kamerad, der in allen Lagen getreu seine Pflicht als Soldat tat. Wir setzten ihn auf dem Heldenfriedhof der 23. Inf. Division in Ossnownoij bei Gretscheskoje (18 km westlich Krimskaja) bei. Kameraden machten eine Aufnahme seines Grabes und werden sie Ihnen zusenden. Nachlasssachen werde ich Ihnen umgehend zugehen lassen. Mit der Versicherung des aufrichtigen Mitgefühls für den Heldentod Ihres Sohnes verbleibe ich, jeder Zeit zu Ihren Diensten. Herbert Labouvie Lt. u. Führer des Batl.Stabes

In der Pfarrkirche St. Remigius wurde am 15. Juni 1943 das Sterbeamt für den in Russland gefallenen Heinrich Kreins gehalten.


Eine Anfrage beim Volksbund "Deutsche Kriegsgräberfürsorge" ergab, dass Heinrich Kreins auf dem Soldatenfriedhof Krasnodar-Apscheronsk (siehe Fotos des Volksbundes) beerdigt ist.

Krasnodar liegt in Südrussland zwischen dem Schwarzen Meer und dem Kaspischen Meer.

Weitere Infos zum Soldatenfriedhof Krasnodar :

Hier klicken


Gräbersuche online durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: Hier klicken

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