Was gibt es Interessanteres als in einer Bilderkiste zu stöbern, um alte Fotos mit den darauf festgehaltenen Ereignissen, Personen, Landschaften, Häuser usw. zu betrachten. In loser Reihenfolge werden auf dieser Seite Fotos aus unserem Dorf und der Umgebung gezeigt und mit Erläuterungen versehen. Die "Fotokiste" wird nach und nach aufgebaut. Es lohnt sich daher, ab und zu diese Seite "aufzuschlagen". (Hinweis: Durch Anklicken können die Bilder vergrößert werden)

Der "Dodge", das erste Feuerwehrfahrzeug der FW Pronsfeld

Feuerwehrübung 1977 an der Prüm in Pronsfeld

(3 Fotos: W.R.)

Fast 30 Jahre lang war dieses Fahrzeug der Stolz der Freiwilligen Feuerwehr Pronsfeld. Unter den Pronsfelder Feuerwehrleuten sprach man nur vom "Dotsch". Unschwer war zu erkennen, dass der Wagen eine militärische Vergangenheit hatte. Es handelte sich ursprünglich um ein amerikanisches Armeefahrzeug der Firma "Dodge" aus dem 2. Weltkrieg. In der Zeit von 1948 - 1950 wurde das von der Armee ausgemusterte Fahrzeug in der Werkstatt Josef Mais zu einem für Feuerwehrzwecke geeigneten Wagen mit Vorbaupumpe, Leiter- und Schlauchträgereinrichtungen , Scheinwerfern, Blaulicht usw. umgebaut. Sogar einige Feuerwehrleute fanden auf Sitzbänken Platz. Bei einem Einsatz in Lünebach war dann 1978 Schluss: Ein Motor- und Getriebeschaden beendete die Karriere des "Dodge" als Feuerwehrfahrzeug. Der Wagen wurde an einen Liebhaber alter Fahrzeuge verkauft.




1948 - 1950 Umbau des US-Militärfahrzeuges Marke Dodge in der Werkstatt Josef Mais. Am Steuer Matthias Bischof.

Bildquelle: Festschrift FW Pronsfeld 2007

Anfang der 1950er Jahre. Die Pronsfelder Wehr beim Feuerwehrfest in Prüm (Foto:Nieder, Slg:W.R.)


V.l.n.r sitzend : Matthias Bischof, Johann Eltges, Peter Hiedels, Alois Kreins, Richard Hansen

V.l.n.r. stehend: Johann Seiberts, Peter Bischof, Paul Kill, Josef Binz, Hans Alff

Eine alte Ansichtskarte "erzählt" - Pronsfeld um 1900

Dieser Ansichtskarte liegen Fotografien zugrunde , die um circa 1900 aufgenommen wurden. Sie gehören somit  zu den ältesten Pronsfelder Fotos.( Der Ortsname zeigt einen Fehler auf : Pronsfeld mit "z".) Die zweigeteilte Karte zeigt einmal  einen Blick auf das Dorf vom alfseitig gelegenen Hang des Hochberges aus gesehen und dann ein Bild des großen Gebäudekomplexes , bestehend aus dem Kaiserlichen Postamt und dem Gasthaus N. Spoden ( Nikolaus Spoden). Am linken Bildrand ist die im Jahr 1886 eröffnete Bahnstrecke nach Bleialf zu erkennen. Von den Strecken nach Waxweiler und Neuerburg ist noch nichts zu sehen. Sie wurden erst 1907 eröffnet.

Markante Einzelheiten auf der Postkarte.

Erbauer und Besitzer des Gebäudes war der aus Brandscheid stammende Kaufmann Nikolaus Spoden. Das Gebäude lag am Bahnübergang in der Nähe der Prümbrücke zwischen Bahnkörper und Prümbach. Gut zu erkennen die Bahnschranke, die "Parrier", wie die Pronsfelder auf Platt sagten. ("Parrier" abgeleitet von frz. "Barrière") Vor dem Gebäude eine Postkutsche. Sie brachte Reisende vom Bahnhof in Richtung Waxweiler -Neuerburg. Das Haus wurde wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Bahnbau (1884 - 1886) errichtet. Am 22. März 1887 wurde auf jeden Fall nach einem Zeitungsbericht hier der 90. Geburtstag von Kaiser Wilhelm I gefeiert. Das Gebäude wurde im 2. Weltkrieg zerstört und nicht mehr aufgebaut.

Die Karte wurde am 3.3.1910 von Pronsfeld aus an Fräulein Lehrerin Ettelbrück in Besch bei Nennig /Mosel geschickt. Absenderin war die Lehrerin Barbara Warken, die viele Jahre lang an der Pronsfelder Volksschule unterrichtete. Das Schulfoto aus dem Jahr 1921 zeigt die Lehrerin mit Kindern der Volksschule Pronsfeld. (Geburtsjahrgänge 1906 - 1910) Frau Warken verstarb 92jährig im Jahr 1971.

Fotos: Ansichtskarte: Slg.:Ortsgemeinde Pronsfeld Klassenfoto: Slg.: W.R.. Bericht: W.R.

"Burgsonntag" in Pronsfeld vor ca. 70 Jahren

Das Foto (aufgenommen von Valentin Reifenberger) zeigt "Mitteldorfer Burgjungen" beim Kuchenessen am Abend des Burgsonntags. Die Aufnahme der Jungen mit Geburtsjahrgängen von 1941 - 1949 entstand um das Jahr 1955. Rußgeschwärzt und fröhlich präsentieren sie sich dem Fotografen. Auf dem Tisch sind die damals üblichen Burgsonntag-Leckereien zu erkennen: Waffeln, Nuutzen, Pfannkuchen. Zum Trinken gab es Kakao.

Um den Tisch haben sich versammelt (im Uhrzeigersinn) : Peter Hartlieb, Klaus Hansen, Joachim Schröder, Heinz Alff, Otto Kraus, Klaus Ecken, Willi Kribs, Rolf Josten, Klemens Kockelmann, Werner Marnach, Ludwig Kockelmann, Matthias Kockelmann


Ein weiteres Bild - wahrscheinlich am gleichen Burgsonntag aufgenommen wie das erste Bild, zeigt die älteren Burgjungen der Jahrgänge 1937- 1941.

Im Uhrzeigersinn umden Tisch sitzen: Alois Alff, Theo Knoden, Adolf Schoden, Franz Kraus, Walter Wagner, Dieter Hase, Willi Kribs (stehend), Willi Kraus, Günter Kribs

Ein weiteres Foto von Valentin Reifenberger aus den 1950er Jahren zeigt wiederum Mitteldorfer-Burgjungen. Damals war klar: Burgsonntag war der "höchste Feiertag" im Jahr für die Jungen. Mädchen waren beim Burgbrennen nicht "erwünscht".

Die Eltern - vor allem die Mütter - waren allerdings auch nicht traurig, wenn die manchmal wilde und abenteuerliche Zeit des Burgbrennens und der Kuppherren vorbei war.

(Fotos:Slg.W.R.)


Karnevalsumzüge - Anno dazumal

Anfang der 1930er Jahre veranstaltete der damals im Dorfleben sehr aktive und rührige „ Katholische Gesellenverein“ einige Fastnachtsumzüge in Pronsfeld. Bei einem der Umzüge (1931 oder 1932)  waren die jungen Männer des Vereins als Straßenbaukolonne unterwegs. Laut der Aufschrift auf ihrer selbstgebauten Dampfwalze bezeichnete sich ihre „Firma“ als „Vereinigte Walzbrüder G.m.b.H  Pronsfeld.Eifel No: 103 ¼“ Begleitet wurde die qualmende Dampfwalze von anderen fantasievoll zusammengebauten Fahrzeugen, darunter auch „Flugzeuge“ der „Eifeler Flugwerke“.

Wie es sich für eine Walzkolonne gehörte, führte man auch einen „Bauwagen“ mit, der gleichzeitig als Werbeträger für damals wie heute bekannte Marken wie z. B.: Sil, iMi, Ata, Palmin, Sanella diente. Die „Kolpingbrüder“ – wie die Mitglieder des Vereins nach dem Gründer des Gesellenvereins Adolf Kolping genannt wurden – hatten natürlich neben Werkzeug auch einen Korb zum Eiersammeln mit. Denn nach dem Zug gab es zum Abschluss Eierkuchen aus der Pfanne, dazu wahrscheinlich auch ein Bier und einen „Trepp“ (Schnaps) Alle überragend in der Gruppe : der Stelzengänger, dargestellt von „Nellen Bernd“.

Um das Geschehen festzuhalten, hatte man den Pronsfelder Berufsfotografen Valentin Reifenberger bestellt, der diese drei Bilder mit einer kastenförmigen Plattenkamera  aufnahm. Wer sich von den Senioren noch an Valentin Reifenberger erinnern kann, wird bestätigen können, dass schon allein das Aufstellen zum Foto sehr lustig sein konnte. Natürlich entwickelte er die belichteten Platten in seiner Dunkelkammer auch selbst. Die Bilder wurden dann als sogenannte Ereigniskarten in Umlauf gebracht. Zu diesen Karnevalsbildern traf man sich auf dem damaligen Pronsfelder Schulhof und hatte so genügend Platz und mit dem Schulgebäude und der Kirche einen schönen Hintergrund. Auch die Schulkinder hatten ihre Freude und kletterten recht unbekümmert auf die Fensterbänke, um das Schauspiel zu betrachten.(Bild 1) (Lehrerspruch: "Nachher fällt einer zum Fenster raus und keiner will`s gewesen sein ! -Zum Glück ist nichts passiert!)

Einige der Teilnehmer konnte der Verfasser des Berichtes noch selbst identifizieren. Bilder mit den Namen können über einen Link eingesehen werden. Wenn jemand weitere Personen bestimmen kann, wäre eine Nachricht per Mail an den Webmaster: webmaster@pronsfeld-eifel.de bzw. ein Anruf (06556831) sehr erfreulich.

Bild 1 mit Namen: Hier klicken Bild 2 mit Namen: Hier klicken Bild 3 mit Namen: Hierklicken

Bei der Fastnacht 1933 (siehe Rückseite des Fotos) baute der Gesellenverein einen besonderes Prachtexemplar für den Karnevalszug: ein „Graf-Zeppelin-Luftschiff“, das von zwei kleineren „Propellerflugzeugen“ begleitet wurde. Eines davon war ein Doppeldecker der „Luftpolizei“. Die Besatzung ist vor dem Luftschiff militärisch stramm angetreten. Der Flugkapitän hebt sich als "Größter" deutlich von seinen Kollegen ab. Natürlich ist die Mannschaft auch mit „Eiersammelkörben“ ausgerüstet. (Fotograf des Bildes war Valentin Reifenberger )

Text:W.R. Fotos: Slg: W.R.

"Weiberfastnacht" in alten Zeiten

Auch vor rund 90 Jahren feierten die Pronsfelder Frauen Fastnacht, wie einige alte Aufnahmen des Pronsfelder Fotografen Valentin Reifenberger zeigen.

1933 ließen sich diese Fastnachterinnen vom Fotografen zu einem Erinnerungsfoto "ablichten". Es sind im einzelnen von rechts nach links: 1. Katharina Hansen (später Dockendorf), 2. Susanna Merkes (später Marnach), 3. Katharina/Trina Kreins (später Richards) , 4. ? Schröder (später ?), 5. unbekannt (vermutlich ? Kerb ?)

Hinweis: Wenn jemand die noch fehlenden Namen kennt, möge man sich per Mail bei ( webmaster@pronsfeld-eifel.de ) oder telefonisch (06556-831) melden.

Auf einem weiteren Bild haben sich dieselben Damen anders aufgestellt.

Dem "Klub der Ungeküssten" gehören folgende Damen an: von rechts nach links : 1. Katharina (Kättchen) Winkelmann 2. unbekannt 3. Katharina Hansen (später Dockendorf) 4. Susanna Merkes (später Marnach) 5. Maria Funk (später Hartlieb).

Dieses Foto stammt ebenfalls von Valentin Reifenberger und wurde anfangs der 1930er Jahre aufgenommen.

(Fotos: Slg: W.R.)


Winterfreuden vor ca. 95 Jahren am "Schleiferberg"

Auf diesem Foto, das gegen Ende der 1920er Jahre aufgenommen wurde, haben sich Kinder und Jugendliche aus dem Unterdorf ("Holland") am Schleiferberg zu einem "Winterfoto" versammelt. (Zu erkennen sind u.a. Kinder der Familien Gilles, Welter, Kausen, Hermes.) Es ist zu vermuten, dass man sich mit dem Fotografen zu einem Fototermin getroffen hat. Denn die Kleidung lässt den Schluss zu, dass sich alle extra fein gemacht haben. Einige Jungen tragen sogar Krawatten und bessere "Sonntagskappen". Auch die Mädchen haben sich schick angezogen. Auffallend ist, dass die Kinder keine Handschuhe tragen. Nur die jüngeren Kinder präsentieren sich mit ihren Schlitten. Es sind vor allem Eisenkonstruktionen mit einem Holzsitz für maximal 2 Schlittenfahrer. Auch ein kastenförmiger Schlitten aus Brettern - Marke Eigenbau - ist zu erkennen. Der Schleiferberg, der Brandscheiderweg und auch die heutige Remigiusstraße waren damals und auch noch anfangs der 1950er Jahre wegen des Gefälles beliebte "Schlittenbahnen". Der damalige Autoverkehr war so dürftig, dass er kaum eine Gefahr darstellte. (Foto.Slg.W.R.u.Pronsfelder Bilderbogen)

Weihnachtsgrußkarte mit der Pronsfelder Pfarrkirche

Diese im Original vorliegende Karte wurde am 23.12.1962 von Frau Sybilla Chevalier zu Verwandten geschickt , die in Venlo (Holland) lebten. Frau Chevalier wohnte in der Pittenbacher Str. 13. Sie verstarb 1980 im Alter von 94 Jahren.

Die Karte wurde im Fotolabor mit "Schnee" winterlich und mit den eingefügten Glöckchen am Tannenzweig weihnachtlich gemacht.

Das Foto, das dieser "Montage" zugrunde liegt, wurde anfangs bis Mitte der 1950er Jahre angefertigt. Zu dieser Zeit existierte noch das aus Holz gefertigte Vordach des Eingangsbereiches.

Das Porto für die Karte nach Holland betrug übrigens 20 Pfennig !


(Slg.: W.R.)

Pronsfeld 1950

1950 Straßenzustand Pronsfeld nach dem 2. Weltkrieg

Das Foto wurde am 14.11.1950 (also vor fast genau 73 Jahren!) aufgenommen, um bei überörtlichen Behörden  den katastrophalen Zustand der Hauptstraße inPronsfeld zu dokumentieren. 5½  Jahre war der 2. Weltkrieg vorbei und überall waren die Spuren der Zerstörungen noch zu sehen. Durch die aufgeweichte und schlammige Straße bewegt sich ein Schlepper mit einem mit Holz beladenen Anhänger ("Marke Eigenbau") Richtung Prümbrücke. Die alte Steinbogenbrücke war durch Kriegseinwirkungen zerstört worden und eine aus Stahlträgern und einem Holzbohlenbelag errichtete Notbrücke ermöglichte das Überqueren der Prüm. Ein LKW fährt von der Brücke kommend Richtung Dorfmitte.

Interessant ist das Nummernschild des Fahrzeuges : FR  58-5504. Das Fahrzeug ist unter der Nummer 5504 zugelassen, und zwar  in der „Französischen Besatzungszone“ (FR) und hier im Kreis Prüm  (Kennzahl 58). Bei dem LKW handelt es sich vermutlich um ein Fahrzeug der Firma Büssing .

Am rechten Bildrand ist die nach dem Krieg wiederaufgebaute Werkstatt Valentin Winkelmann mit Tankstelle (BP) zu erkennen. (Heute: Schreinerei u. Bestattungsunternehmen Pflipsen) Es schließt sich zur Prüm hin das Gebäude des Kaufhauses „Faber-Holper“ an. Im Hintergrund - jenseits der Prüm – ragen die Mauerreste des ehemaligen großen Gebäudes des Gasthauses „Zur Post“ in den Himmel. Das Haus war völlig zerstörtund wurde nicht wieder aufgebaut. Heute befindet sich hier eine Grünfläche. (Foto: Slg. Werner Schmitz,Text: W.R.)

Straßenzustand 1950 Pronsfeld nach dem 2. Weltkrieg

Ebenfalls am 14.11.1950  aufgenommen: Straßenzustand in der Kurve am Haus Peifer Foto: Slg. Werner Schmitz



Ausbau Hauptstraße Pronsfeld nach dem 2. Weltkrieg

Anfang der 1950er Jahre: Ausbau der Hauptstraße vor der Kurve

Foto: Slg. W.R.


Bahnhof Pronsfeld (Gleisseite) 1939

Das Foto aus dem Jahr 1939 zeigt die Familie des Bahnhofsvorstehers Michael Müller, die sich auf dem Bahnsteig 1 dem Fotografen präsentiert. Der Name des Fotografen ist nicht bekannt, das Bild stammt aus dem Fundus des Heimatmuseums Prüm. Das Bahnhofsgebäude, das 1886 fertiggestellt wurde, war ein Ziegelsteinbau und enthielt im Erdgeschoss die Fahrkartenausgabe, den Warteraum, weitere Diensträume und eine Bahnhofswirtschaft. Im Obergeschoss befanden sich Dienstwohnungen. Der Bahnsteig 1 diente dem Zugang zu den Zügen von und nach Waxweiler sowie den Zügen von und nach Neuerburg. Das "Waxweiler- Gleis" verläuft unmittelbar hinter den Personen am Gebäude vorbei und ist auf dem Bild wegen der tieferen Lage nicht zu sehen. Das "Neuerburger Gleis" verläuft vor der Familie, nur die Bahnsteigkante ist zu sehen. Der Bahnsteig wurde über eine Unterführung erreicht und auch verlassen. Über die am rechten Bildrand zu erkennende Treppe konnte man den Ausgang und die Bahnhofswirtschaft sowie den Bahnsteig 2 erreichen. Von diesem Bahnsteig aus, der näher am Schleiferberghang lag, fuhren die Züge Richtung Bleialf/St. Vith bzw. Richtung Prüm/Gerolstein.

1886 wurde Pronsfeld an das Eisenbahnnetz angeschlossen und die Stecke bis Gerolstein in Betrieb genommen. Eine Erweiterung des Gleiskörpers und größere Umbauten in der Gleisanlage wurden durch den Neubau der Strecken nach Waxweiler und Neuerburg notwendig. Diese Bahnlinien wurden 1907 eröffnet. Pronsfeld wurde zum Bahnknotenpunkt.

Pronsfeld : Dorfansicht vor über 100 Jahren :

Wie viele andere alte Fotos von Pronsfeld stammt auch dieses Dorfbild vom Fotografen Johann Krämer genannt „Schullisch Hans“. Es wurde aufgenommen vom Hochberg aus. Das Aufnahmejahr lässt sich nicht genau festlegen, da auch entsprechende Angaben auf dem Original fehlen. Es liegt aber auf jeden Fall vor 1921. Dies ist daran zu erkennen, dass der Umbau der St. Antonius-Kapelle in der Dorfmitte noch nicht begonnen hat. Denn in diesem Jahr begannen die Bauarbeiten. Auf diesem historischen Foto, das aus dem Nachlass der Nichte des Fotografen stammt, fallen vor allem die großen Gebäudekomplexe der damaligen Bauernhöfe auf, die weitgehend  dem Typ des „Trierer Einhauses“ zuzuordnen sind. Wohnhaus und Stallungen liegen unter einem Dach. Einige der Höfe sind auch als Winkelbau errichtet. Daneben sind bei genauer Betrachtung etliche interessante Einzelheiten zu erkennen. So scheint das Foto an einem „Waschtag“ gemacht worden zu sein: Hinter den Gebäuden im Vordergrund („Ältsches“ und „Schmennes“) liegt Wäsche auf der Wiese, ausgebreitet zum Bleichen. Andere Wäschestücke hängen zum Trocknen auf Drähten oder sind sogar auf einer Hecke ausgelegt. Gut zu erkennen ist auch wegen der Baumbepflanzung die Landstraße Richtung Pittenbach/Prüm. (Foto: Slg: W.R. Text:W.R.)

Zum Foto mit den alten Hausnamen: Hier klicken !

Drei Damen mit Fahrrad (ca. 1915-1920)

Drei junge Damen mit Fahrrad . Zeit ca. 1915 -1920.

Aus der Zeit von ca. 1915 - 1920 stammt dieses Foto der drei jungen Damen mit Fahrrad. Aufgenommen wurden sie in der Bahnhofstraße in Pronsfeld von dem jungen Fotografen Johann Krämer. In Pronsfeld hieß er "Schullisch Hans", denn er war der Sohn des Lehrers Peter Krämer. (Von 1886 -1911 Lehrer ("Schulljer") in Pronsfeld)

Interessant die damalige Mode, sowohl die Kleidung betreffend als auch die Frisuren. Für den Fotografen hatten sich die Damen natürlich besonders schick gemacht. Die Dame links war die Tochter des damaligen Bahnhofsvorstehers Spieker.

Das Kopfsteinpflaster der Bahnhofstraße hat bis zum heutigen Tag gehalten. Die damals noch jungen Lindenbäume sind zu mächtigen Bäumen herangewachsen und säumen immer noch die Bahnhofstraße.Der Blick zur Prüm war damals noch frei, da die Ufer und die Böschung nicht bewachsen waren. (Foto: Slg.W.R.)

Ansichtskarte Pronsfeld ca. 1910

Die aus zwei Bildern bestehende Postkarte zeigt im Hauptteil den Bereich des Bahnüberganges mit dem Schleiferberg  und dem großen Bau des Kaiserlichen Postamtes mit dem Gasthaus „Zur Post“ an der Prümbrücke. Die Bahnstreckein Richtung Bleialf ist einspurig, allerdings ist eine aufgeschüttete und planierte Fläche zu erkennen. Hier wurden später ein zweites Gleis für diese Strecke sowie weitere Abstell- und Rangiergleise angelegt. (Diese Gleise mussten 1930 nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages wieder abgebaut werden.) Im kleineren Kartenteil ist das Gasthaus „Zur Eifel“ mit dem angeschlossenen Geschäft zu sehen. Inhaber von Geschäft und Gasthof war damals Lorenz Bressler. (Kaum jemand wird noch wissen, dass man früher zu „Bresslichs“ ein Bier trinken ging).

 Das Gebäude ist in seiner Form heute noch gut an Ort und Stelle zu erkennen. („Pronsfelder Hof“ mit Anbau) ( Zum Vergrößern auf das Bild klicken. Slg: W.R.)

Karte mit Hinweisen: Hier klicken !

Diese Postkarte wurde laut Poststempel am 9.8.14 von Pronsfeld als „Feldpostkarte“ per Bahnpost auf die Reise zu einem Fräulein Marta Hänsch nach Großschönau in Sachsen geschickt. Wie aus dem handschriftlichen Vermerk auf der Vorderseite zu ersehen ist war der Absender ein Gefreiter der 8.Kompanie des Königlich Sächsischen Infanterie – Regimentes 107, das zur XIX Armee, zur 24. Division und zur 48. Brigade gehörte. Der Vorname des Soldaten war Alfred, der Nachname (Petasch?) konnte nicht eindeutig bestimmt werden. (Vielleicht kann ein Leser/eine Leserin den Namen entziffern und sich melden.) Die Karte kehrte übrigens über Ebay wieder nach Pronsfeld zurück.

Hintergrund:

Am1. August 1914 erklärte das Kaiserreich Deutschland Russland den Krieg. Es erfolgte die Mobilmachung. Am 3. August erklärte das Deutsche Reich Frankreich den Krieg und marschierte in Belgien ein. Die Eisenbahnen dienten dabei als Transportmittel für Truppen und Nachschub. Über die Eifelstrecken wurden vor allem sächsische Armeen zur Front befördert. Und so kam auch der sächsische Gefreite Alfred durch Pronsfeld und schickte die Karte in die Heimat. Wochenlang rollten Militärzüge auch über die Strecke Gerolstein- Pronsfeld – St. Vith und weiter durch Belgien Richtung Front. Der zivile Eisenbahnverkehr wurde während des Truppenaufmarsches eingestellt.

1930 : Festzug in der Bahnhofstraße

Festzug Pronsfeld 1930

Am 29. Juni 1930 fand in Pronsfeld ein Sängerfest statt. Das Foto zeigt den Festzug in der Bahnhofstraße kurz vor der Einmündung in die Hauptstraße. Zu sehen sind die Mitglieder des damals sehr rührigen Männergesangvereins Pronsfeld - teilweise in Frack und Zylinder. Im Hintergrund sind auf der Böschung der Eisenbahn die Häuser des "Schleiferberges" zu erkennen: links das Haus Welter, es folgen die Häuser Bachels (Giebelseite), Finken (kleineres Gebäude), Simon und rechts außen Jansen. Das Bild wurde aufgenommen von dem Pronsfelder Fotografen Valentin Reifenberger.


(Slg.:W.R.)


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