Wegekreuze

Wegekreuz

Wegekreuze , kurze Vorbemerkung

Wegkreuze findet man vor allem in katholisch geprägten Gebieten in den Dörfern und Städten, an Straßen und Wegen, oft auch im freien Feld (Flurkreuze). Als Sinnbild christlichen Glaubens wurden diese Kreuze aus den verschiedensten Gründen errichtet. So können sie an ein besonderes Geschehen erinnern, an ein Unglück oder auch an ein Verbrechen. Von einem Votivkreuz spricht man , wenn das Kreuz aufgrund eines Gelübdes, aus Dank nach der Errettung aus einer Notlage wie Krieg, Krankheit, Seuche oder Lebensgefahr, gestiftet und errichtet wurde. Wetter- oder Hagelkreuze wurden als Schutz vor Wetterkatastrophen oder nach schweren Unwettern aufgestellt. Pilgerkreuze wurden an Pilgerwegen platziert und dienten sowohl der Wegweisung als auch der Einladung zum Gebet. Nach der glücklichen Vollendung eines Hausbaues wurden Kreuze aus Dankbarkeit und zum Lob und zur Ehre Gottes errichtet.

Allein im "Altkreis" Prüm wurden ca. 1000 Wegekreuze gezählt. Der Lehrer Georg Jakob Meyer bereiste viele Jahre lang den Eifel-Mosel-Hunsrück Raum. Er registrierte, beschrieb, vermaß und zeichnete die vorhandenen Wegekreuze. Wegen seiner Fachkenntnisse und seiner Forschertätigkeit wurde er bald als "Kreuze-Meyer" bezeichnet. Auch in Pronsfeld suchte er Anfang der 1950er Jahre die vorhandenen Wegekreuze auf und dokumentierte wichtige Daten über die Kreuze in unserer Gemeinde. Seine Aufzeichnungen lieferten im Übrigen wichtige Erkenntnisse für eine fachgerechte Restaurierung.

Für die Erhaltung dieser Kreuze, die wichtige Kulturgüter darstellen, engagiert sich in den letzten Jahren in unserer Gemeinde vor allem auch der Förderverein "Alte Kirche", der dieses Ziel in seiner Satzung verankert hat. In Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde konnten bereits einige Wegekreuze restauriert und vor dem Verfall gerettet werden (Foto: Wegekreuz an der St. Remigiusstraße W.R.)



Laurentiuskreuz Pronsfeld

Das "Laurentiuskreuz"

Östlich der Ortslage Pronsfeld steht auf der Höhe an der Straßenkreuzung K119 (Schloßheck-Lünebach) und K120 (Pronsfeld-Orlenbach) das sogenannte "Laurentiuskreuz".

Das Kreuz hat seinen Namen von der Figur auf der Mitte des Schaftes. Sie stellt den Hl. Laurentius mit einem Eisenrost dar. (Der Legende nach wurde der Heilige wegen seines Glaubens auf einem glühenden Rost hingerichtet.)

Das 2,80 m hohe Kreuz aus der Barockzeit wurde aus Eifeler Sandstein hergestellt. Über dem Kreuzschaft mit der Figur des Hl. Laurentius, ist im Kapitell die "Schmerzensmutter" Maria mit dem Leichnam ihres Sohnes Jesus auf dem Schoß dargestellt (Pieta). Darüber erhebt sich das Abschlusskreuz mit dem Gekreuzigten.

Dieses ca. 250 Jahre alte Wegekreuz wies große Schäden auf, die vor allem durch Witterungseinflüsse im Laufe der Jahrhunderte entstanden waren. Es drohte regelrecht zu zerfallen. Auf Initiative und mit Mitteln des Fördervereins "Alte Kirche" sowie der Ortsgemeinde Pronsfeld gelang die Rettung dieses Kulturdenkmals. Das Kreuz wurde durch den Eifeler Steinmetzbetrieb Bielan aus Neidenbach und die Bildhauerin Ester Wispe aufwändig restauriert und im Herbst 2018 wieder aufgestellt.


Wegekreuz Kleis-Kreuz in Pronsfeld

Das "Kleiskreuz"

Beim „Kleiskreuz“  handelt es sich um ein ca. 2,80 m hohes Barockkreuz aus dem Jahr 1738. Auf einem massiven Sockel erhebt sich ein Schaftfuß mit der Inschrift: Anno 1738 JOHANNES KLEIS VON PRONSFELD.

Das Sandsteinkreuz steht an der Habscheiderstraße vor dem Hofgebäude der Familie Hons. Dieses Gebäude und auch die dort wohnende Familie tragen noch heute im Volksmund bei den Dorfbewohnern den Namen "Kleis". Das Kreuz stellt offensichtlich ein sogenanntes "Hauskreuz" dar . Es wurde nach der Erbauung des Hofes Kleis aus Dankbarkeit und zum Lob Gottes errichtet. Ein ähnliches "Hauskreuz" steht auch in der Remigiusstraße beim Haus "Spoß".

Auf der Vorderseite des Schaftes sind zwei Heiligenfiguren zu erkennen. Es handelt sich um den Hl. Johannes  (wahrscheinlich Namenspatron des Erbauers Johannes Kleis) und um den Hl. Michael.

Die Seitenflächen verzieren jeweils 3 hängende Glockenblumen. Diese Glockenblumen sind im Übrigen auf einem weiteren Kreuz im Dorf sowie auch in der Umgebung zu finden und lassen vermuten, dass diese Kreuze aus einer Werkstatt stammen. Der Heimatforscher Pastor Kyll sprach vom „Glockenblumenmeister“)

Das Kreuz war durch Kriegs- und Witterungseinflüsse sehr stark beschädigt und wurde nach einer eingehenden Restaurierung durch den Steinmetzbetrieb Bielan aus Neidenbach und die Bildhauerin Ester Wispe im Frühjahre 2019 wieder am "Kleishof" aufgestellt.



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