Der Sommer des Jahres 1976 gilt mit seinen wochenlangen hohen Temperaturen, die bis zu 40 Grad reichten, als „Jahrhundertsommer“, an den sich sicherlich noch viele Pronsfelder erinnern. Während der Sommer damals den Kindern ideale Badetage in den Schwimmbädern bescherte, bedeutete der Sommer für Land- und Forstwirtschaft eine Katastrophe. Die lang andauernde Hitzewelle verursachte eine große Dürre. Wiesen und Felder trockneten aus, es gab nicht genügend Futter für das Vieh - es kam sogar zu Notschlachtungen. Wegen der stetig wachsenden Notlage stellte der damalige Landrat Vogt den Katastrophenfall für das Kreisgebiet fest. Mit vereinten Kräften ( Landkreis, Bauernverband, Genossenschaften und Landwirte) wurde im großen Maß in Gegenden , die nicht so stark von der Dürre betroffen waren, Stroh zur Verfütterung aufgekauft, verladen und per LKW und Bahn in die Westeifel transportiert. Bei dieser Aktion wurden auch Soldaten und LKW der Bundeswehr eingesetzt. Strohtransporten kamen aus dem Raum Mayen-Koblenz (Maifeld), Düren, Euskirchen, Rheinhessen und sogar aus Niedersachsen.
Pronsfeld war einer der Entladebahnhöfe, an denen die Landwirte mit ihren Fahrzeugen das Stroh abholten und zu den Betrieben verfrachteten. (Insgesamt kamen per Bahn und LKW umgerechnet 4800 Waggonladungen (= 96 Güterzüge à 50 Wagen) Stroh in den Kreis Bitburg-Prüm. (Bild: Strohtransport zum Hof Richard Hons) (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken)
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