Matzerather Kreuz schwer beschädigt |
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Rätsel gibt der am Mittwochmittag (12.Apr.) durch eine Spaziergängerin festgestellte "traurige" Zustand des "Matzerather Kreuzes" auf. "Wer tut so etwas?" fragen sich betroffen und verständnislos die Personen, die das beschädigte Kreuz in Augenschein nehmen. Spuren auf der Rückseite des Kreuzes, an der dahinter liegenden kleinen Mauer sowie auf dem Plattenbelag hinter dem Kreuz lassen folgenden Hergang vermuten: entweder wurde der obere Teil des Kreuzes mutwillig umgestoßen - dies wäre in der Tat sehr verwerflich - oder er wurde bei "Kletterübungen" auf dem Sockel des Denkmals umgeworfen und stürzte auf die niedrige Umfassungsmauer hinter dem Kreuz. Dabei zerbrach des Kreuz in mehrere Bruchstücke. Um den Vorfall zu vertuschen wurden dann die einzelnen Teile von den Verursachern wieder aufeinander gestellt. Die herausgebrochenen Steinstücke wurden entfernt und konnten bisher auch nicht gefunden werden. Da eine Person die recht schweren Bruchstücke nicht alleine heben kann, muss man davon ausgehen, dass mehrere Personen beteiligt waren. Evtl. hat man sogar eine kleine Leiter bzw. Hocker benutzen müssen. Das Kreuz war im Jahr 2010 von Peter Weiland aus Irrhausen aus etlichen Fragmenten wieder zusammengesetzt und restauriert worden, wobei der Verein "Alte Kirche" die finanziellen Mittel bereitgestellt hatte. Die Anlage um das Kreuz gestaltete Winfried Krämer, der Vorsitzende des Vereins, in vielen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden. Das "Matzerather Kreuz" wurde zu einem beliebten Zielpunkt für Wanderungen und Spaziergänge, da man von dieser Stelle aus eine schöne Aussicht auf das Dorf und die Landschaft hat. Der Vorfall, der zur Beschädigung des Kreuzes geführt hat, muss im Zeitraum von Dienstagabend (11.Apr.) bis Mittwochmittag (12.Apr.) geschehen sein. Es ergeht der Appell an alle Bürgerinnen und Bürger, der Polizei oder der Ortsgemeinde Beobachtungen, die zur Aufklärung führen könnten, zu melden. Wünschenswerter wäre es natürlich, wenn sich die Verursacher der Verantwortung stellen und sich zur Tat bekennen würden. Telefonnummer der Polizeiinspektion Prüm: 06551-9420 Telefon Ortsgemeinde Pronsfeld: 06556-900236 |
Anlage "Matzerather Kreuz" , ein Beispiel für ehrenamtliches Engagement (Bericht aus dem Jahr 2013)
Nachdem das sogenannte "Matzerather Kreuz" , das früher am alten Mess- oder Kirchpfad nach Matzerath stand, 2010 renoviert und restauriert worden war, wurde jetzt die Anlage um das Kreuz fertig.(Zum Vergrößern auf das Bild klicken) In wochenlanger Arbeit hat Winfried Krämer, der auch Vorsitzender des Fördervereins "Alte Kirche" ist, eine geschmackvolle Anlage geschaffen. In unentgeltlicher Eigenleistung hat er aus heimischen Bruchsteinen eine Plattform mit einer halbrunden Umfassungsmauer errichtet, die das Kreuz umgibt und es besonders gut zur Geltung kommen lässt. Zwei Bänke mit Blickrichtung zur alten Kirche und zum Dorf laden zum Verweilen ein. Die Bänke wurden von Schreinermeister Josef Pflipsen kostenlos angefertigt, das Holz hierzu wurde ebenfalls von W. Krämer gestiftet. Die sehenswerte Anlage mit dem mächtigen Kreuz laden zu einem Rundspaziergang auf den "Kirchberg" ein. ( Der Weg: St. Remigiusstraße aufwärts, oberhalb der alten Kirche: erster Weg rechts, Weg über die Höhe zum Lehweg, Lehweg abwärts). Wenn der Bericht " Geschichte des Matzerather Kreuzes" nicht zu sehen ist, bitte auf "Mehr Infos" klicken!
Das „Matzerather Kreuz“ und seine Geschichte |
![]() Es handelt sich um das sogenannte „Matzerather Kreuz“, an das sich nur die Älteren aus Pronsfeld und den Pfarrorten erinnern dürften. Das Kreuz stand ursprünglich zwischen der alten Kirche und der Finkendell am alten „Matzerather Messenpfad“ , der über Jahrhunderte hinweg von der alten Pfarrkirche St. Remigius über die Distrikte „Finkendell“ und „In der Lünebach“ querfeldein auf kürzestem Weg nach Matzerath führte und den Bewohnern als Weg zur Kirche diente. Daher auch der Name „Messenpfad“ oder im Dialekt :“Kirchenpaad“. Das kleine Tor an der Südseite des Friedhofes in Höhe der alten Kirche erinnert noch an diesen Pfad. (Bild)
Im Urkataster der Gemeinde Pronsfeld aus dem Jahr 1827 ist der Weg als eigene Parzelle eingezeichnet. Der Bereich zwischen dem ehemaligen Standort des Kreuzes und der Finkendell trägt auch heute noch den Flurnamen „Hinter dem Matzerather Kreuz“.
Ein Blick auf die alte Karte aus dem Jahr 1827 gibt Auskunft über die örtlichen Gegebenheiten: Hier klicken
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Vor über 50 Jahren registrierte, beschrieb und zeichnete der Lehrer Georg Jakob Meyer die Wegekreuze im Bereich der Eifel und so auch das Kreuz am Messpfad nach Matzerath. Er bezeichnete es als "Das schwere Kreuz hinter dem Friedhof"
![]() "Hinter dem Friedhof geht ein Wiesenpfad bergwärts zu der Schloßhecker Straße. An diesem Pfad steht etwa 500m von der alten Kirche entfernt dieses schwere Kreuz mit großer Nische. Es ist in sehr beschädigtem Zustand und die Teile des Abschlußkreuzes liegen als Bruchstücke an der Erde neben dem Kreuz. Auch weist es an anderen Stellen Beschädigungen auf. Ein ganz alter breiter Sockelstein trägt den breiten Schaftfuß, auf dem eine Heiligenfigur ausgehauen ist in betender Haltung. Darüber ein großer Totenkopf mit gekreuzten Knochen. Schaftfuß endet in einem kurzen Altartisch mit großer tiefer Nische. Sicherlich wurde die Nische als Segensnische gebraucht. Um die Nische noch eben erkennbares Blatt- und Blumenzierwerk. Das Ganze ist aus rotem Sandstein gehauen und schaut mit der Front zum alten Friedhof hin. Wohl ein Totengedächtniskreuz. Ohne Jahreszahl und Inschrift. Es dürfte aus der Zeit um 1750 stammen. Ob es sich lohnt, es wieder in Stand zu setzen?"
(Text und Zeichnung von Georg Jakob Meyer, Wegekreuze im Trierer Land 1955 Bl.186)
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Als im Rahmen der Flurbereinigung der nicht mehr genutzte und im Gelände nicht mehr vorhandene alte Messenpfad aufgehoben und ein neues Wirtschaftswegenetz angelegt wurde, sicherte die Ortsgemeinde die vorhandenen Überreste des Kreuzes und lagerte sie in einer Scheune – mit der Absicht, das Kreuz eines Tages wieder zu restaurieren und an einer neuen geeigneten Stelle aufzubauen. Leider mangelte es stets an den finanziellen Mitteln, das Vorhaben zu verwirklichen.
Dass die Restaurierung letztendlich durchgeführt werden konnte, ist dem Förderkreis „Alte Kirche“ unter seinem rührigen Vorsitzenden Winfried Krämer zu verdanken. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gestellt, neben der Renovierung und Erhaltung der alten Kirche auch die vorhandenen Wegekreuze zu pflegen und nach und nach in Stand zu setzen. In einer Sitzungen wurde vom Vorstand beschlossen , als erstes Kreuz das „Matzerather Kreuz“ von Peter Weiland restaurieren zu lassen und es am Wirtschaftsweg, der vom Lehweg oberhalb des Burgplatzes zur Kreisstraße Pronsfeld - Schlossheck führt mit der Frontseite zur alten Kirche hin aufzustellen. Der Platz befindet sich damit nicht allzu weit vom ehemaligen Standort entfernt und gehört der Gemeinde.
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Nische mit Verzierungen (Relikt) Nische überarbeitet und renoviert |
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Kreuz (Relikt) Kreuz ergänzt und restauriert |
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Knieende Frauenfigur (Relikt) Jetzige Gestaltung der Frauenfigur |